Literatur aus der Ukraine. Veranstaltung im Lew Kopelew Forum

Do., 15.10., 19.30 Uhr: aktuelle Literatur aus der Ukraine.

Gespräch mit den Autoren:

Andrej Kurkow

DIE KUGEL AUF DEM WEG ZUM HELDEN, HAYMON Verlag, Wien, August 2015

und

Maria Matios

MITTERNACHTSBLÜTE, HAYMON Verlag, Wien, Februar 2015

Lesung deutscher Passagen: Bernt Hahn, Vorleser, Schauspieler

 

Moderation: Katharina Heinrich, Journalistin, Osteuropa-Historikerin, LKF-Beirat

Felix Riefer, Politologe und Osteuropa-Historiker, LKF-Beirat

 

Andrej Kurkow, Dritter Teil der Roman-Trilogie „Geografie eines einzelnen Schusses“

Aus dem Russischen Claudia Dathe

Skurril und leichtfüßig: das Panorama einer fantastischen Sowjetunion. Neues vom „Meister des Unwahrscheinlichen und Skurrilen“. (NZZ): „Nach den von der Kritik hoch gelobten Romanen „Der wahrhaftige Volkskontrolleur“ (2011) und „Der unbeugsame Papagei“ (2013) entwirft Andrej Kurkow einmal mehr in gewohnt leichtem Ton und mit viel schwarzem Humor ein buntes Panorama der normalen Absurditäten des russischen Alltags und seiner Protagonisten“.

Voll Humor und Ironie und zugleich mit feiner Melancholie erzählt Andrej Kurkow von den Geschicken seiner schillernden Figuren – in einer fantastischen Sowjetunion, die doch so viel Realität in sich birgt. Er erzählt von geplatzten Träumen, unhinterfragten Heldenmythen – und von großen Abenteuern. „Die Kugel auf dem Weg zum Helden“ bildet das grandiose Finale der Trilogie „Geografie eines einzelnen Schusses“.

Aus den Pressestimmen zur Roman-Trilogie „Geografie eines einzelnen Schusses“:

„Pointiert, mit viel Witz und Ironie und in zahllosen skurrilen Szenen bildet Andrej Kurkow das sowjetische Leben ab.“ – ORF, Kristina Pfoser

„eine magisch-realistische Mentalitätsgeschichte der Sowjetunion“ – Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner

Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt in Kiew. Er studierte Fremdsprachen (spricht insgesamt elf Sprachen) und war u.a. Zeitungsredakteur, Kameramann und Drehbuchautor. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller, Romane wie „Picknick auf dem Eis“ (1999) und „Der Milchmann in der Nacht“ (2009) machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Zudem kommentiert er regelmäßig für internationale Medien wie The Guardian, The NY Times oder Die Welt das politische Leben der Ukraine. Bei Haymon erschien zuletzt der hochaktuelle Band „Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests“ (2014).

 

Maria Matios, „Mitternachtsblüte“. Aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck.

Die tragischen Geschehnisse in der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs, erschütternd und erhellend erzählt von der bekanntesten ukrainischen Schriftstellerin: In einem abgeschiedenen bukowinischen Dorf lebt die junge Iwanka. Sie leidet an Epilepsie, die Bewohner betrachten sie als Sonderling. Doch fühlt sich das Mädchen in ihrer Fantasiewelt wohl, inmitten der Geschichten und volkstümlichen Weisheiten ihrer Großeltern. Von dort aus beobachtet sie das bunte Miteinander von Ukrainern, Juden und anderen Volksgruppen. Rasch lernt sie, was gut ist und was böse. Bis eines Tages die „roten Kommissare“ einmarschieren, und bald darauf Deutsche und Rumänen – das gewohnte, friedliche Leben ist schlagartig vorbei. Menschen werden aus dem Dorf deportiert, die jüdischen Bewohner bangen um ihre Zukunft.

„Selten wurde das menschliche Leben mit all seinen Freuden und Tragödien, mit all seinen Geschichten von Hass und Liebe in der ukrainischen Literatur in einer so farbenprächtigen Sprache geschildert, wie es Maria Matios meisterhaft gelingt.“ – Andrej Kurkow

            Maria Matios, geb. 1959 in Rostoky in der Bukowina, studierte ukrainische Sprache und Literatur an der Universität Czernowitz, lebt und arbeitet heute in Kiew. Sie zählt zu den bedeutendsten Gegenwartsautorinnen der Ukraine. Ihre große Vielfalt der Stoffe schöpft sie aus den eigenen Lebenserfahrungen und Erfahrungsberichten aus der Bukowina und insbesondere der Huzulen. Sie gehört einer Generation an, der die Repressalien der Sowjetzeit noch unmittelbar vor Augen stehen, und hat viele Zeitzeugenberichte in der Bukowina über die Partisanenbewegung und deren Bekämpfung durch die Sowjetmacht gesammelt, die sie in ihren Werken verarbeitet. Ihre Werke wurden in viele slawische Sprachen, aber auch ins Japanische und Chinesische übersetzt. Der Roman „Darina, die Süße“ (Haymon 2013) wurde mit dem wichtigsten ukrainischen Literaturpreis, dem Schewtschenko-Preis, sowie als Buch des Jahres 2007 in der Ukraine ausgezeichnet.

Bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte Maria Matios für die Partei UDAR (Ukrainische Demokratische Allianz für Reformen) von Vitalij Klitschko. Im Rahmen ihrer politischen Tätigkeit macht sie auf fehlende demokratische Strukturen und Rechtsunsicherheit aufmerksam.

 

UKB: 5,- € / 2,5 € LKF-Mitglieder, Schüler, Studenten und ALG-II-Empfänger

 

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